Politischer Aschermittwoch:
Längst aus der Zeit gefallen!
Auch beim Politischen Aschermittwoch der Kulmbacher SPD 2024 fielen wieder klare Worte: So stellte Hauptredner und MdL Holger Grießhammer fest, dass dieses Ritual heute – in Zeiten der drohenden Spaltung der Gesellschaft – schon längst aus der Zeit gefallen sei. Vielmehr sei es wichtig, dass alle demokratischen Parteien, jetzt wo es darauf ankommt, zusammenarbeiten sollten. Die Millionen an demonstrierenden Menschen auf den Straßen und Plätzen unseres Landes machten das eindrucksvoll vor. Und darüber, dass es Landtagsabgeordnete der sogenannten AfD gebe, die laut Verfassungsschutz „gesichert rechtsextrem“ sind, zeigte er sich einfach nur entsetzt.
Ebenfalls ging Holger Grießhammer in seiner Rede auf das Thema Regenerative Energien in Bayern ein: Hier sei noch ein großer Nachholbedarf und es sei ein Standortrisiko, wenn Bayern hier weiterhin hinterher hinke. Und wenn immer wieder an den Stammtischen zu hören sei, man müsse doch sowieso Atom-Strom aus anderen Ländern beziehen, so wies er auf zwei wichtige Punkte hin: Einerseits halten sich unsere Strom-Einfuhren und -Ausfuhren ziemlich die Waage. Andererseits sei aber auch der Strom, der aus dem Ausland kommt, längst schon über die Hälfte aus regenerativen Energiequellen. Die positive Entwicklung überhole längst das, was immer noch behauptet werde.
Der Kulmbacher Oberbürgermeister Ingo Lehmann legte gleich am Beginn seiner Rede Wert darauf, dass der barrierefreie Bahnhof in Kulmbach das nächste wichtige Ziel sei. Zwar sei es anstrengend, weil die Stadt immer erst in Vorleistung gehen müsse, bevor etwas passiere. Doch betonte er, dass er sich hier für die Bürgerinnen und Bürger von Kulmbach, aber auch für die Studierenden einsetze – und sich diese Investition auf jeden Fall lohnen werde. Dass er als Oberbürgermeister seine ganze Energie für die Stadt einsetze, trage seinen Worten nach aber auch enorme Früchte: So wies er mit Stolz darauf hin, dass in seiner Amtszeit 300 neue Wohnungen im Stadtgebiet entstanden sind. Auch zahlreiche Kinderbetreuungsplätze konnten mittlerweile geschaffen werden, was Kulmbach für junge Familien attraktiver mache.
Große Fortschritte mache die Stadt laut Ingo Lehmann aber auch in punkto regenerative Energien: Hier sind große Anlagen entstanden, die 30.000 Menschen mit Strom versorgen können. Er werde auch hier seine Anstrengungen nicht mindern, um Kulmbachs Energiewende weiter ambitioniert nach vorne zu treiben.
Offen sei weiterhin noch das Thema Grünes Zentrum Kulmbach. Hier habe die Bayerische Staatsregierung bestätigt, dass am Standort Kulmbach auch weiterhin festgehalten werde. Von Seiten der Stadt sei man mit mehreren Investoren im Gespräch und habe damit mehrere Standorte in petto. Dass sich die Stadt vor Ingo Lehmanns Amtszeit auf einen Investor eingelassen habe, der „die Stadt heute am langen Arm verhungern lässt“, sei die Entscheidung seines Vorgängers. Doch wolle er nun gemeinsam mit dem Stadtrat eine gute Lösung für Kulmbach erreichen.
Die vielen anwesenden SPD-Mitglieder klatschten immer wieder Beifall und diskutierten im Anschluss beim Heringsessen noch in geselliger Runde.