Applaus im Stadtrat: Neue Hortplätze in Ziegelhütten
Das gibt’s nicht oft im Kulmbacher Stadtrat: Applaus von den Zuhörerplätzen. Den Beifall gab es beim Thema Kinderhort Ziegelhütten. Hier hatten sich die Eltern zusätzliche Hortplätze gewünscht.
Der Kinderhort stand auf der Tagesordnung im nicht öffentlichen Teil der Stadtratssitzung. Unser OB Ingo Lehmann war sich aber der Dringlichkeit bewusst und wollte die Zuhörer nicht enttäuschen. Nachdem in den Vorberatungen eine einvernehmliche Linie der Stadträte erkennbar war, konnte der Oberbürgermeister – ohne der späteren Entscheidung vorzugreifen – signalisieren, dass die Eltern mit der Erfüllung ihrer Wünsche rechnen könnten. Es werde, so Lehmann, eine gute Lösung im Sinne der Schülerinnen und Schüler in Ziegelhütten geben.
Seidenhof: Bahn will Brücke bauen
Trotz eines gegenteiligen Stadtratsvotums aus dem Jahr 2018 holt die Deutsche Bahn den damaligen Plan wieder aus der Schublade: Sie will den Bahnübergang Seidenhof schließen und dafür eine Brücke bauen. Bei der Überführung im Bereich der Kieswäsch soll diesmal – im Gegensatz zum ersten Anlauf – die Stadt nicht zur Kasse gebeten werden. Bereits im Vorfeld der Stadtratssitzung teilten die Vertreter der damaligen Bürgerinitiative mit, dass man „das unsinnige Projekt“ weiterhin ablehnt.
Unser OB Ingo Lehmann und SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Meußgeyer verwiesen auf einen fehlenden Mehrwert für die Stadt Kulmbach. Außerdem stellten sie die Frage, warum die Bahn für eine Brücke Geld ausgeben will, anstatt die Strecke zu elektrifizieren oder die Barrierefreiheit des Kulmbacher Bahnhofs voranzutreiben.
Meußgeyer wollte auch das Argument der höheren Sicherheit nicht gelten lassen. Gerade in den Abendstunden würden sich immer wieder Menschen gegen den Umweg über die Brücke und für eine illegale Querung der Bahnlinie entscheiden. Und die von der Bahn vorgetragenen längeren Wartezeiten am Bahnübergang von sechs bis sieben Minuten seien vertretbar, schließlich sei dies auch bei den deutlich stärker frequentierten Übergänge in Mainleus, am Kulmbacher Bahnhof oder in Kauerndorf genauso. Der SPD-Fraktionsvorsitzende sprach sich gegen den Brückenbau aus und plädierte dafür, den Seidenhofer Übergang zu modernisieren.
Infoveranstaltung für die Bürger
Obwohl für Meußgeyers Position viel Zustimmung im Stadtrat erkennbar war, konnten sich zwei Fraktionen mit einem Beschluss gegen die neue Brücke nicht anfreunden. Offenbar hatten WGK und CSU ihre Entscheidungsfindung noch nicht abgeschlossen. Deshalb wünschten sich die beiden Fraktionssprecher noch eine Bürgerinformationsveranstaltung. Einem entsprechenden Antrag stimmte der Stadtrat – wie übrigens bei allen anderen Tagesordnungspunkten – einstimmig zu.
Eine Veränderung wird aber dennoch kommen: Die Bahn wird den weiteren Übergang in der Nähe der Weinbrücke auf jeden Fall schließen.