Stellungnahme Verkehr Burghaig

SPD: Volles Haus in Burghaig

Stellungnahme von SPD-Fraktionsvorsitzendem Matthias Meußgeyer zur Infoveranstaltung der Stadt Kulmbach über die Verkehrssituation in Burghaig:

Als ich am vergangenen Dienstag berufsbedingt fünf Minuten zu spät ins Burghaiger Sportheim kam, traute ich meinen Augen nicht. Bereits die vielen Fahrzeuge vor der Tür deuteten auf ein volles Haus hin. Als Burghaiger Stadtrat war ich begeistert vom großen Interesse „meiner“ Burghaiger.
Niemand war auf einen solchen Ansturm vorbereitet, und so musste improvisiert werden. Unser OB reagierte mit der Ankündigung, dass es eine weitere Veranstaltung in einem größeren Saal geben wird. Und der Referent trug Teile seines Konzeptes dann auch im Hauptraum und im Nebenzimmer des Sportheims vor.

Protest gegen Fießmann-Haus

Zur Vorgeschichte sei kurz erwähnt, dass das Verkehrskonzept für Burghaig im Jahr 2019 vom Alt-OB Henry Schramm als Antwort auf den damaligen Protest gegen den Neubau des Fießmann-Hauses in der Theodor-Heublein-Straße versprochen wurden. Dieses wurde nun vorgestellt.
Herr Ulzhöfer vom beauftragten Büro überraschte sicher nicht nur mich mit seiner Ortskenntnis. Er stellte fest, dass Burghaig insbesondere durch seine topografische Lage und seine historische Bebauung ein schwieriges Terrain sei. Dabei erläuterte er u.a. die Problematiken fehlender Gehsteige, schmaler Fahrbahnen und verschiedenster Geschwindigkeitsbegrenzungen. Intensiv widmete er sich auch dem ÖPNV und dem Radverkehr. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass Verbesserungen in diesen Bereichen nur wenig zu einer Reduzierung des Autoverkehrs beitragen können.

Ohne Pkw geht es nicht

Seiner Meinung nach wird es im ländlichen Bereich auch zukünftig nicht ohne Pkw gehen. Beides auch aus meiner Sicht richtige Erkenntnisse. Einbahnstraßen hielt der Experte in Burghaig nicht für sinnvoll. Sie verleiten nur dazu, schneller zu fahren, und führen zu insgesamt längeren Fahrstrecken.

Die gesamte Veranstaltung verlief sehr sachlich. Einzig die unzureichende Akustik war zu beklagen. Sicherlich gab es auch Bürger, die sich etwas anderes erhofft hatten – nämlich die Vorstellung konkreter Maßnahmen, die bereits umsetzungsreif sind. Genau diese Frage – was soll überhaupt und mit welcher Dringlichkeit umgesetzt werden – sollte aber am Dienstagabend erst diskutiert werden.

Dringlichkeit bei der Schule

Als Burghaiger Stadtrat nehme ich einige wichtige Erkenntnisse mit. Handlungsbedarf besteht im Bereich der Schule. Schulstraße, Theodor-Heublein-Straße, aber auch eine sichere Gehwegverbindung an der Seidenhofer Straße ist nicht nur für Schulkinder wichtig. Zudem wird in vielen Bereichen zu schnell gefahren. Exemplarisch seien hier der Dorfberg und die Seidenhofer Straße genannt.

Verwundert war ich über die überaus negative Berichterstattung in den beiden örtlichen Zeitungen. Dies vor allem deshalb, weil kein einziger Medienvertreter anwesend war. Anstatt sich selbst über die Inhalte des Konzepts zu informieren und anzuerkennen, dass es ein positives Zeichen von Bürgerbeteiligung ist, wenn sich über 200 Burghaiger und Burghaigerinnen einfinden, wird in reißerischen Tönen ein völlig falsches Bild gezeichnet. Auf Nachfrage wurde mir im Kulmbacher Rathaus bestätigt, dass sich die Redaktionen bereits vorab gemeldet hatten. Man wusste also von der öffentlichen Veranstaltung, wollte aber offensichtlich nicht kommen.